14 Jul Achtsamkeit statt Multitasking
Eine Zeit lang war es angesagt „Multitasking-fähig“ zu sein. Das klingt schon so, als ob wir wie Maschinen funktionieren und gleichzeitig tausend Dinge auf einmal erledigen könnten. Dabei versuchen wir uns mehr und mehr zu optimieren um den größtmöglichen Output herauszuholen. Viele merken aber nach einer Weile, dass „höher, schneller, weiter“ nicht die Erfüllung sein kann. Denn während wir immer mehr Bälle in der Luft jonglieren, zieht das wahre Leben an uns vorüber. Die wirklich wertvollen Momente scheinen sich in Luft aufzulösen, denn wir nehmen uns nicht mehr die Zeit sie wahrzunehmen. Stattdessen beginnen wir unsere Zeit zu managen, um noch mehr Aufgaben auf einmal erledigen zu können. Die To-Do-Liste wird immer länger, die gefühlte Zeit zum abarbeiten immer weniger. Gleichzeitig suchen wir eine Balance zwischen Job und Privatleben. Wir gehen arbeiten, um uns den Urlaub leisten zu können, in welchem wir uns dann wieder erholen müssen vom Arbeitsstress. Nach Feierabend rennen wir abgehetzt ins Fitness- oder Yogastudio, um fit und leistungsfähig zu bleiben… Am Ende dieses fortlaufenden Hamsterrades steht für viele ein großes Stopp-Schild, denn die permanente Überforderung kostet seinen Preis.
Bei all dem Multitasking haben wir verlernt den Augenblick zu genießen. Wir müssen wieder unsere Wahrnehmung schärfen, um die alltäglichen Wunder zu erkennen. Denn das große Glück liegt in der Gesamtheit der vielen kleinen Dinge. Achtsam sein, heißt aufmerksam und bewusst durchs Leben zu gehen. Es bedeutet einzutauchen in die Vielfalt der Sinneseindrücke: Gerüche, Geschmäcker, Geräusche, Worte, Gefühle, Empfindungen…
Wann haben Sie das letzte Mal bewusst etwas gegessen? Innegehalten, den Geruch und wirklich die Textur des Lebensmittels mit der Zunge nachgespürt oder die differenzierten Nuancen eines Geschmacks wirklich erlebt?
Halten Sie jetzt einen Moment inne und konzentrieren Sie sich einmal auf alle Geräusche die sie hören. Lenken Sie dann Ihren Fokus von außen nach innen: Beobachten Sie Ihren Atem für einige Sekunden. Und zum Schluss hören Sie in sich hinein und nehmen Sie Ihren eigenen Herzschlag wahr. Diese kleine Achtsamkeitsübung können Sie immer wieder – auch mal zwischendurch- durchführen.
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